Die Jungfrau mit dem Kind by Belán Kyra; Renan Ernest;

Die Jungfrau mit dem Kind by Belán Kyra; Renan Ernest;

Autor:Belán, Kyra; Renan, Ernest; [Belán, Kyra]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 5343477
Herausgeber: Parkstone International


Rogier van der Weyden, Die Anbetung der Hl. Drei Könige (Mitteltafel des Columba-Altars), um 1455. Öl auf Eichentafel, 138 x 153 cm. Alte Pinakothek, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, München.

Gentile da Fabriano, Die Anbetung der Hl. Drei Könige, um 1423. Tempera auf Holz, 303 x 282 cm. Galleria degli Uffizi, Florenz.

Lorenzo Monaco und Cosimo Rosselli, Die Anbetung der Hl. Drei Könige, 1421-1422. Tempera auf Holz, 115 x 170 cm. Galleria degli Uffizi, Florenz.

Andererseits begreift man, dass Jesus, von einer solchen Seelenstimmung ausgehend, in keiner Weise ein theoretischer Philosoph sein konnte wie Shakyamuni. Nichts ist der scholastischen Theologie ferner als das Evangelium. Die Spekulationen der griechischen Kirchenväter über das Wesen der Gottheit verraten ebenfalls einen ganz anderen Geist. Gott unmittelbar als Vater aufzufassen, das ist die ganze Theologie Jesu. Und das war bei ihm nicht etwa ein theoretischer Grundsatz, eine mehr oder minder dargetane Doktrin, die er anderen aufzudrängen suchte. Er hielt seinen Schülern keine argumentativen Vorträge; er verlangte von ihnen nicht, ihm übermäßige Aufmerksamkeit zu schenken. Jesus predigte auch nicht seine Meinungen, er predigte sich selbst. Häufig weisen sehr große und sehr uneigennützige Seelen mit höchstem Gedankenschwung eine fortwährende Aufmerksamkeit auf sich selbst und eine große persönliche Empfindlichkeit auf. Ihre Überzeugung, dass Gott in ihnen ist und sich fortwährend mit ihnen beschäftigt, ist so stark, dass sie niemals befürchten, anderen lästig zu werden; unsere Zurückhaltung, unsere Achtung vor der Meinung anderer, die ein Teil unserer Ohnmacht sind, passt nicht für sie. Dieses exaltierte Persönlichkeitsgefühl ist kein Egoismus; denn dergleichen Menschen sind von ihrer Idee so ergriffen, dass sie gern ihr Leben hingäben, um ihr Werk zu besiegeln. Es ist die Identifizierung des Ich mit dem Gegenstand, den sie erfasst haben, bis aufs Äußerste getrieben. Für die einen, die in der neuen Erscheinung nur die persönliche Laune des Stifters sehen, ist es Stolz, für die anderen, die den Erfolg ins Auge fassen, ist es der Finger Gottes. Der Narr streift in dieser Beziehung den inspirierten Menschen, nur dass der Narr niemals etwas zu Stande bringt. Gewiss kam Jesus nicht sofort zu dem hohen Grade der Selbstbehauptung. Aber es ist wahrscheinlich, dass er sich gleich bei seinem ersten Auftreten mit Gott wie in einer Verbindung eines Sohnes mit seinem Vater sah. Darin besteht das Kennzeichen seiner Originalität; in dieser Beziehung entfernte er sich von den Menschen, denen er angehörte. Der Gott Jesu ist nicht jener furchtbare Herr, der uns vernichtet, wenn es ihm gefällt, der uns verdammt, wenn er Lust dazu hat, der uns rettet, wenn ihm danach ist.

Der Gott Jesu ist unser Vater. Man vernimmt ihn, wenn ein leiser Hauch in uns „Vater“ ruft. Der Gott Jesu ist nicht der parteiische Despot, der Israel zu seinem Volke erwählt hat und es gegen alle verteidigt. Er ist der Gott der ganzen Menschheit. Jesus wird nie ein Patriot sein wie die Makkabäer, nie ein Theokrat wie Juda der Goloniter. Kühn sich über die Vorurteile seiner Nation erhebend, wird er die Allvaterschaft Gottes stiften. Der Golonite behauptete, man müsse eher sterben als einem anderen als Gott den



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